US-Wahl 2024: Welche Auswirkungen haben Trump und Harris auf Finanzmärkte und Investoren?”
Die Welt blickt gebannt auf die USA – genauer gesagt, auf die Präsidentschaftswahl. Die Entscheidung, wer ins Weiße Haus einzieht, hat aber nicht nur politische Auswirkungen. Auch für die Finanzmärkte und damit für Anleger wird die Wahl natürlich wichtig – denn Donald Trump und Kamala Harris haben sehr unterschiedliche finanz- und wirtschaftspolitische Ansätze.
Was sagen die Experten?
Mit welchen Auswirkungen müssen wir rechnen? Wir verschaffen uns in den nächsten Minuten einen Überblick über die Prognosen – und du bekommst konkrete Tipps, wie du als Anleger auf den Ausgang der Wahl reagieren solltest.
Wir starten mit einer Analyse des Politik-Analysten Ed Mills vom Finanzdienstleister Raymond James. Laut Mills dürften je nachdem, wer die Präsidentschaft antritt, verschiedene Sektoren profitieren. Im Falle einer US-Präsidentin Harris sieht er Konsumgüter-Aktien als sehr chancenreich an. Zudem dürfte der Erneuerbare-Energien-Sektor von einer demokratischen Präsidentschaft profitieren, also zum Beispiel Solar-Unternehmen.
Für den Fall, dass sich Donald Trump das Amt des US-Präsidenten sichert, haben nach Mills‘ Analyse andere Titel und Sektoren die Nase vorn. Konkret nennt er den Öl-, den Banken- sowie den Rüstungssektor – und Unternehmen mit einer im Inland angesiedelten Lieferkette.
Trump plant im Fall einer Wiederwahl rigorose Zölle auf Importe, insbesondere aus China. Daher an dieser Stelle auch unser Tipp: Wenn du chinesische Unternehmen in deinem Aktienportfolio hast, solltest du überlegen, diese Titel im Fall einer Trump-Wahl zu verkaufen oder zumindest den Anteil zu verkleinern.
Ein deutscher Experte, Holger Schmieding, Chefvolkswirt bei der Berenberg-Bank, hat sich mit den möglichen Auswirkungen der US-Wahl speziell auf Europa beschäftigt. Seine Position ist klar: Ein erneuter US-Präsident Trump wäre für das Geschäftsklima in Europa nicht gut. Als Grund führt Schmieding die geplanten Zölle und generell die protektionistische Handelspolitik von Trump an. Importzölle würden demnach auch die europäische Export-Industrie belasten – und insbesondere natürlich die Exportnation Deutschland. Ein weiterer Problemfaktor für Europa wäre, dass Trump wohl die US-Hilfen für die Ukraine extrem zurückfahren würde. Europa müsste das dann entweder finanziell auffangen – oder geopolitische Risiken in Kauf nehmen, sollte Russland weiter die Oberhand in der Ukraine gewinnen.
Jim Cramer zählt zu den prominentesten Börsenkennern und sieht den Bankensektor im Fall einer Trump-Wahl als großen Profiteur. Cramer rät Anlegern deshalb, Unternehmen wie JP Morgan, Goldman Sachs oder die Bank of America im Auge zu behalten. Sollte hingegen Kamala Harris die Wahl gewinnen, empfiehlt Cramer Tech-Aktien. Harris gilt als technologie-offen und dürfte für die großen, global agierenden Tech-Konzerne die besseren Rahmenbedingungen schaffen.
Ein kurzer Blick auf andere Anlageklassen, abseits der Aktienmärkte: Eine Trump-Wiederwahl dürfte sich laut Experten positiv auf den Kryptomarkt auswirken und womöglich sogar zu einer Krypto-Rally führen. Die Republikaner verfolgen im Vergleich zu den Demokraten eine kryptofreundlichere Politik. Donald Trump möchte die USA laut eigenen Worten zur Krypto-Hauptstadt des Planeten machen.
Sollte Kamala Harris gewählt werden,
dürfte dagegen eine ganz andere Assetklasse Aufwind bekommen: Anleihen. Unter einer US-Präsidentin Harris dürften Investoren weniger risikobereit sein und eher auf sichere Anlageklassen setzen. Je nachdem, wer die US-Wahl gewinnt, dürften die Auswirkungen auf die Finanzmärkte sehr unterschiedlich ausfallen. Ob und in welchem Maß die Vorhersagen zutreffen, werden wir noch sehen. Zumindest hast du jetzt hoffentlich ein paar Anhaltspunkte und weißt, worauf du dich einstellen solltest.