Was ist eine Kennzahl?
Definition von Kennzahlen
Eine gute Unternehmensleitung sollte immer die wichtigsten Zahlen in ihrem Unternehmen kennen. Dafür gibt es sogenannte Kennzahlen. Eine Kennzahl verdichtet wichtige Informationen über einen Sachverhalt innerhalb eines Unternehmens und stellt diese möglichst immer auf die gleiche Weise dar. Dadurch wird ein solider Maßstab geschaffen, der mit anderen Kennzahlen verglichen werden kann.
Verwendung von Kennzahlen im Unternehmen
In der Unternehmensführung und im Controlling werden häufig Kennzahlen verwendet, um abzulesen, wie es um das Unternehmen steht und wie die Lage eventuell verbessert werden könnte. Die Manager eines Unternehmens versuchen, aus den Kennzahlen Handlungsempfehlungen für die Zukunft abzuleiten. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass eine Kennzahl allein noch keine Aussagekraft hat – erst im Vergleich oder in Beziehung zu anderen Kennzahlen wird sie aussagekräftig.
Arten der Kennzahlenvergleiche
Vorjahresvergleiche
Eine Methode, wie Kennzahlen eingesetzt werden, ist der Vergleich aktueller Kennzahlen mit denen aus früheren Perioden, bekannt als Vorjahresvergleiche. Dadurch wird überprüft, ob sich das Unternehmen über die letzten Jahre so entwickelt hat wie geplant. Sollte dies nicht der Fall sein, muss sich die Unternehmensführung überlegen, welche Veränderungen in Zukunft notwendig sein könnten.
Soll-Ist-Vergleiche
Eine weitere Methode ist der Soll-Ist-Vergleich. Hierbei werden aktuelle Kennzahlen mit bestimmten Planwerten für die laufende Periode verglichen. Auch hier kann das Management abgleichen, ob sich die wichtigsten Zahlen des Unternehmens wie geplant entwickelt haben.
Benchmarking
Schließlich kann die Unternehmensführung ihre eigenen Kennzahlen mit denen anderer Unternehmen vergleichen. Dieser sogenannte Benchmarking-Vergleich ist besonders im Rahmen der Wettbewerbsanalyse wichtig, um die Stärken und Schwächen der Konkurrenz einschätzen zu können.
Bildung von Kennzahlen
Es gibt zwei Möglichkeiten, wie Kennzahlen gebildet werden:
- Absolute Kennzahlen: Diese bestehen nur aus einer einzigen Größe, wie beispielsweise dem Gewinn eines Unternehmens in Euro.
- Relative Kennzahlen: Diese setzen zwei oder mehr absolute Kennzahlen zueinander in Verhältnis. Zum Beispiel ergibt das Fremdkapital eines Unternehmens geteilt durch das Eigenkapital den Verschuldungsgrad, der in Prozent angegeben wird.
Vorteile und Schwächen von Kennzahlen
Kennzahlen bieten den Vorteil, dass sie viele Informationen über das Unternehmen auf das Wesentliche verdichten und einen einheitlichen Maßstab bilden, durch den Sachverhalte im Unternehmen kontrollierbar und vergleichbar gemacht werden können.
Jedoch haben Kennzahlen auch ihre Schwächen. Zum einen geht mit der Verdichtung von Informationen oft eine Vernichtung von Informationen einher. Es kann also sein, dass relevante Informationen weggelassen werden und ein verzerrtes Bild der Realität entsteht. Zudem haben einzelne Kennzahlen nur wenig Aussagekraft. Wenn jedoch zu viele Kennzahlen verwendet werden, wird der Aufwand für ihre Erstellung und Auswertung im Vergleich zu ihrem Nutzen nicht mehr wirtschaftlich.
Kennzahlensysteme in der Praxis
In der Praxis wird versucht, durch Kennzahlensysteme einen Mittelweg zu finden. Eine bestimmte Anzahl von verschiedenen Kennzahlen wird in einem System gebildet und in Beziehung gesetzt. Einzelne Kennzahlen kommen in der Praxis so gut wie nie allein vor.
Zusammenfassung
Kennzahlen verdichten wichtige Informationen über ein Unternehmen zu einer Zahl, die dann mit anderen Kennzahlen verglichen werden kann. Dies kann durch Vorjahresvergleiche, Soll-Ist-Vergleiche oder Benchmarking erfolgen. Es wird zwischen absoluten und relativen Kennzahlen unterschieden. Obwohl diese Kennzahlen viele Vorteile bieten, haben sie auch ihre Schwächen. Deshalb werden sie in der Praxis meist innerhalb von Kennzahlensystemen verwendet.